Stipendien und Forschung

Es werden zur Zeit keine Stipendien ausbezahlt

Medizinische Hilfe Nepal

Die medizinische Versorgung in Nepal ist vor allem auf dem Land noch sehr unzureichend. Während in der Hauptstadt Kathmandu und wenigen anderen grossen Städten des Landes mittlerweile gut ausgebildete Spezialisten arbeiten, leidet die auf dem Land lebende Mehrheit der 32 Mio. Einwohner unter den mangelhaften medizinischen Versorgungszuständen. Vor einigen Jahren haben deshalb ausländische Ärzte die Initiative ergriffen und die Einrichtung von mobilen Einheiten organisiert, zunächst lediglich für Augenoperationen. Medical Camps werden mittlerweile durch ansässige Kliniken in Kathmandu organisiert, die allerdings auch auf finanzielle Unterstützung angewiesen sind.
Seit vielen Jahren besuche ich regelmässig Nepal und stelle mein medizinisches Wissen in der Handchirurgie in Theorie und Praxis zur Verfügung. Inzwischen hat sich eine konstante Zusammenarbeit mit dem Nepal Orthopedic Hospital Jorpati in Kathmandu entwickelt. Seit einigen Jahren organisiert dieses Spital Medical Camps für Orthopädie, Traumatologie, plastische Chirurgie und Handchirurgie. Die Camps dauern eine bis maximal zwei Wochen und werden von 4 bis 5 Spezialisten sowie ca. 10 Pflegekräften medizinisch betreut. Das Spital stellt die gesamte Infrastruktur sowie die Materialien zur Verfügung und organisiert den Transport. Transportkosten, Kost und Logis werden vom Spital übernommen.
2012 nahm ich das erste Mal an einem Medical Camp im Osten Nepals teil. Es wurden in 5 Tagen 600 Patienten untersucht, mehr 40 orthopädische und handchirurgische Operationen durchgeführt. Es werden vor allem Missbildungen, Folgen von Verletzungen und bei Kindern häufig Brandverletzungen an den Händen behandelt. Die Verletzungen ziehen sich vor allem Kleinkinder zu, weil sich die Feuerstellen in den Häusern meist auf dem Boden befinden.
Die Kosten für ein Medical Camp belaufen sich je nach Entfernung von den grossen Städten und je nach Qualität der Infrastruktur des Landspitals zwischen 12.000 bis 17.000 US-Dollar.

Dr. Katrin Hagen, Handchirurgin, St. Moritz