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Bericht medical camp Darchula 21.4. – 30.4.2019

Darchula liegt ganz im Westen Nepal an der indischen Grenze. Der grosse Fluss Mahakali, welcher in Tibet seine Quelle hat, bestimmt auf weiten Teilen die Grenze Nepal – Indien. Ein grösserer Teil der Ortschaft liegt in Indien, der kleinere Teil in Nepal. Da es für Nepali eine offene Grenze ist, wohnen viele Nepali im indischen Teil Darchula oder haben zumindest viele Verwandte dort. Ausser der verschiedenen Währung und besseren Strassenverbindung gibt es keinen grossen Unterschied. Auf indischer Seite befindet sich eine grössere Stadt mit einem gut ausgerüsteten Spital ca 4 -5 Stunden Fahrzeit entfernt. Im nepalischen Darchula gibt es ein kleines Spital mit 3 Ärzten, wobei zwei von ihnen vom Nick Simons Institut finanziert werden, sowie ein nichtärztlicher Anästhesist. Ebenfalls gibt es ein Röntgen. Die ärztlichen Kosten im indischen Spital sind recht hoch, sodass fast nur Patienten mit schweren Brüchen dieses aufsuchen.
Der nepalische Bezirk Darchula hat mit allen zum Teil sehr abgelegenen Seitentälern ca 130‘000 Einwohner, der Umkreis von Darchula ca 50‘000. Wir haben ganz selten Patienten behandelt, welche mehr als 2 Tage zu Fuss entfernt waren, von sehr abgelegenen Gebirgstälern benötigt man sogar 5- 7 Tage um Darchula zu erreichen, Strassen gibt es dort keine. Diese sind meist dünn besiedelt. Über deren medizinische Versorgung haben wir keine Kenntnisse. Eindrücklich war ein älterer Mann mit einem riesigen Kropf, in Nepal auch jetzt eine Seltenheit.
Im Spital in Darchula werden nur kleine Operationen und vor allem bei Schwangerschaftskomplikationen Sectio durchgeführt. Ein ebenfalls kleines Bezirksspital ohne Spezialisten liegt auf nepalischer Seite ca 5 Fahrstunden entfernt, das nächst grössere 10 Stunden. Um ein Spital mit Spezialisten und guten Operationsmöglichkeiten zu erreichen muss man mit dem Bus mindestens 14 Stunden rechnen.
Die Menschen sind fast ausschliesslich Bauern. Nun baut die nepalische Regierung eine Strasse nach Tibet zum heiligen Berg Kailas, eines der grössten Pilgerziele für Hindus und Buddhisten. Auf indischer Seite gibt es zwar eine gute Strasse, aber wegen Grenzstreitigkeiten mit den Chinesen ist die Einreise nach Tibet für Pilger nicht möglich. Nepal hofft sich natürlich dadurch einen wirtschaftlichen Aufschwung.
Auch dieses Camp wurde vom Nepal Orthopedic Hospital Jorpati in Kathmandu organisiert, und das ganze Personal zur Verfügung gestellt. Sehr wichtig war die Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden sowie mit den vom Nick Simons Institut finanzierten Ärzten. Die Behörden halfen uns vor allem mit den administrativen Arbeiten wie Patientenaufnahme und vorgängig Bekanntmachung des Camps
Wir waren wieder ein Team von 15 Ärzten, Krankenschwestern und Hilfskräften, dazu halfen uns gemäss Vereinbarung die 2 Ärzte vom Nick Simons Institut. Sie übernahmen auch die Nachkontrollen, Drahtentfernungen, Gipswechsel, Wundkontrollen und vieles mehr.
Während 5 Tagen wurden mehr als 1300 Patienten untersucht, 900 wohnten im nepalischen Teil, 400 im indischen Teil Darchulas, wobei es sich hier auch grössten Teils um Nepalibürger handeln dürfte. Neben medikamentöser Behandlung erhielten mehr als 130 Patienten eine Cortison Infiltration, hauptsächlich wegen Schulter, Ellbogen und Knie Beschwerden
Wir haben 69 Patienten operiert, wegen dem grossen Andrang mussten wir das Camp um einen Tag verlängern und konnten in den letzten 3 Tagen nur noch die dringendsten Operationen ausführen.
65% waren Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren. In 8 Fällen wurde eine Fraktur operativ behandelt. Metallentfernungen wurden nur bei Komplikationen wie Drahtwanderung, Schraubenlockerung, Infekt vorgenommen. Leider nicht allzu selten wurde primär mit den Drähten unnötigerweise auch ein gesundes Gelenk fixiert, somit war ein Entfernen der Drähte notwendig.
Gegenüber früheren Camps sahen wir viel mehr in Fehlstellung verheilte Ellbogenfrakturen welche eine Korrektur benötigten (18 Kinder). Auch Verbrennungskontrakturen, zT sehr ausgedehnt, wurden operativ gelöst, meist mit zusätzlicher Hauttranspalnation. Des weiteren operierten wir Missbildungen, alte Sehnenverletzungen und andere seltenen Erkrankungen
12 Patienten mit „frischen“ Büchen konnten mit Gipsruhigstellung behandelt werden.
Der grosse Patientenandrang und die vielen notwenigen Operationen haben unsere Erwartungen übertroffen. Ich war erstaunt, dass sich nicht mehr Patienten in den indischen Spitälern behandeln liessen, wahrscheinlich aus Kostengründen. Durch die Unterstützung des Nick Simons Institut dürfte sich die Behandlung der Patienten deutlich verbessern, insbesondere Frakturen korrekt gegipst werden.
In 2-3 Jahren werden wir wahrscheinlich wieder ein Camp in Darchula durchführen, auch wenn die Reise mit mehr als 1 Stunde Flug und 12 – 14 Stunden Busfahrt beschwerlich ist.

Dr. Katrin Hagen, Sils-Maria 22.6.2019

 

Medical Camp Khandbari, Sankhusawabha, Ostnepal
12.2.2019 – 18.2.2019
Organisiert vom Nepal Orthopedic Hospital Jorpati, Kathmandu
Finanziert von der Stiftung Ear – for Nepal, Schweiz
Med-solutions foundation war ebenfalls organisatorisch beteiligt

Khandbari liegt im Osten Nepals. Die Fahrt von Kathmandu dauert fast 2 Tage, der kleine Flughafen Tumlingtar ist jedoch nur ca 30 Minuten entfernt. Ich war vor mehr als 30 Jahren dort, inzwischen hat sich der Distrikts Hauptort zu einem wichtigen Knotenpunkt entwickelt, nicht zuletzt auch wegen dem im Bau befindlichen grossen ArunKraftwerk. Es gibt mehrere recht gute Hotels, viele Geschäfte und einmal wöchentlich einen grossen Markt. Das Spital ist recht gut eingerichtet, auch dank Investitionen vom Nick Simons Institut, welches ebenfalls auch 2 Ärzte und eine Pflegefachfrau zum bestehenden Team finanziert. Damit ist immer mindestens ein Arzt anwesend, was leider in abgelegenen Gebieten häufig nicht der Fall ist.
Wie in früheren Camps haben die örtlichen Behörden und Polizei kräftig mitgeholfen, und rechtzeitig in der ganzen Gegend das Camp angekündigt.
Auch wenn in Khandbari ein gewisser Wohlstand zu sehen ist, sind die Menschen in den abgelegenen Gebieten häufig sehr arm. Der ganze Distrikt hat mehr als 150‘000 Einwohner, hauptsächlich Bauern, aber auch Handwerker in kleinen Betrieben. Industrie gibt es keine, ebenfalls ist es ein wenig besuchtes Touristengebiet.
Der Operationssaal war gut ausgerüstet, ein verstellbarer Operationstisch und eine gute Lampe. Die Elektrizität hat meistens recht gut funktioniert, ansonsten besass das Spital einen Generator. Trotzdem hat wir wieder einen grossen Lastwagen mit zusätzlicher Ausrüstung, sodass wir parallel operieren konnten. Das Team bestand wieder aus 14 Personen, einem erfahrenen Orthopäden sowie 3 jüngeren Orthopäden. Nicht zuletzt funktionierte alles fast reibungslos dank dem grossen Einsatz des Anästhesisten, welcher bisher an fast allen Camps teilgenommen hatte.
Bereits am ersten Nachmittag konnte mit Einrichten begonnen werden, sodass am folgenden Tag, 13. Februar Sprechstunde und einige Operationen durchgeführt wurden.
Total wurden über 1000 Patienten ambulant behandelt und 50 Operationen vorgenommen, davon bei 25 Kindern und Jugendlichen bis 20 Jahren. Alles war wie in früheren Camps für die Patienten kostenlos. Auch hier kamen die meisten Patienten wegen Rückenbeschwerden, Knie- Hüft- und Schulter –Arthrosen. Fast 50 Patienten konnten mit Cortison Infiltrationen geholfen werden, die übrigen erhielten Medikamente.
Bei Kindern mussten 6 Korrektur Osteotomien bei in Fehlstellung verheilten Ellbogen Frakturen vorgenommen werden. Mehr als 10 Metallentfernungen waren notwendig wegen Infektionen, Drahtwanderung, Schraubenlockerung und Pseudarthrosen. Diese Probleme dürften wir in Zukunft immer mehr antreffen. Bei 6 Kindern mussten teilweise sehr schwere Verbrennungskontrakuren operiert werden. Ein gutes postoperatives Resultat wie bei uns kann man nicht erwarten, aber wenigstens eine Funktionsverbesserung. Auch gab es wieder veraltete Sehnenverletzungen.
Am letzten Abend wurden das ganze Team von den örtlichen Behörden zum Nachtessen eingeladen, es gab natürlich das nepalische Nationalgericht, nämlich „Dal Bath“; Reis mit Linsen, ein Currygemüse bestehend hauptsächlich aus Kartoffeln und ein bitteres Spinat ähnliches Gemüse und etwas Fleisch, Huhn oder Lamm.
Am letzten Tag reichte es vor dem Abflug noch für einen kurzen Besuch einer heiligen Stätte am Arun Fluss, Anschliessend ein knapp 1 stündiger Flug nach Kathmandu (der Lastwagen benötigte 3 Tage!)

Sils-Maria 24.3.2019
Dr. Katrin Hagen

 

Bericht Medical Camp Humla/Simikot Nepal
16.09. -23.9.2017
Humla liegt im Nordwesten Nepals, nahe der tibetischen Grenze, Ausgangspunkt zu den Pilgerorten Mansarowarsee und Berg Kailash. Sowohl für Buddhisten als auch Hindu gilt der Mount Kailash als Sitz der Götter und damit zu ihrem heiligsten Berg. Dort entspringen die grossen Flüsse Indus, Ganges und Bramaputra (Tsangpo). Zur Pilgerreise gehört auch ein Bad im heiligen See Mansarowar.
Simikot, bereits hinter der Hauptkette des Himalayas, liegt auf 2800m Höhe. Es gibt noch keine Strassenverbindung auf der nepalischen Seite, jedoch ist eine Strasse von Tibet/China im Bau. Der Flugplatz ist für den kleinen Ort recht gut ausgebaut, eine geteerte Flugpiste. Allerdings können sie mit den kleinen Flugzeugen Simikot nur im Sichtflug anfliegen, damit sind die Flugverbindungen häufig eingeschränkt. Wir hatten Glück und schönes Wetter.

Das lokale Spital war recht gut ausgebaut, sodass wir das notwendige Material reduzieren konnten. Trotzdem waren Medikamente, Operationsausrüstung und Verbrauchsmaterial fast eine Tonne schwer. Die Fluggesellschaft Yeti Airline gab uns 50% Ermässigung, trotzdem waren die Transportkosten höher als bei anderen Medical Camps..
Die lokalen Behörden und die Distriktärztin waren bei der Organisation wieder sehr hilfreich. Auch ihr Ehemann, ein Orthopäde aus Jumla (zukünftige medizinische Fakultät im Westen Nepals) war uns eine Hilfe. Er zeigte grosses Interesse an unseren Operationen, vor allem die Behandlung von Verbrennungskontrakturen. Häufig assistierte er mir bei diesen schwierigen Operationen.
Das Gebiet ist nicht sehr dicht besiedelt, das nächste Spital jedoch weit entfernt, das Einzugsgebiet sehr weitläufig. Manche Patienten nahmen einen 3-tägigen Fussmarsch auf sich, um medizinische Versorgung zu erhalten. Da in dieser Gegend hauptsächlich mit Holz gekocht wird, sahen wir entsprechend viele Verbrennungskontrakturen, vor allem wieder bei Kindern. Dazu kamen viele veraltete nicht verheilte oder in Fehlstellung verheilte Frakturen sowie schwere Infektionen. Diese Leute hatten keine Möglichkeit, sich in 1 Flugstunde entfernten grossen Spital behandeln zu lassen. In sehr abgelegenen Gebieten wurden Frakturen bei Kindern notdürftig mit Bambusstecken fixiert und straff eingebunden mit verheerenden Folgen, indem Nerven und Muskeln durch fehlende Durchblutung zerstört wurden. Diese Folgen von Bruchbehandlung sah man bei uns auch vor vielen Jahren und wurden zum ersten mal 1881 von R. Volkmann beschreiben, und heissen seither Volkmann Kontrakturen.

Die Anzahl von Operationen in diesem Camp war zwar weniger hoch, dafür fast ausschliesslich schwierige, anspruchsvolle Operationen, im ganzen 54 Eingriffe. In diesen 6 Tagen haben wir ca 1000 Patienten untersucht und mit Medikamenten behandelt. Die Nachkontrollen nach 2 Wochen wurden vom Orthopäden aus Jumla vorgenommen, worüber er uns Bericht erstattete. Bei ausgedehnten Verbrennungen sind zwar nicht alle Hautverpflanzungen vollständig angewachsen (was auch zu erwarten war), trotzdem kann eine wesentliche Verbesserung erwartet werden. Ansonsten gab es keine grösseren Komplikationen.
Dieses Camp wurde finanziell auch von der Rotary Foundation unterstützt.

1.11.2017

Katrin Hagen, Präsidentin med-solutions

 

Bericht Medical Camp Bajura vom 27.März bis 4.April 2017
Bajura liegt wieder ganz im Westen Nepal. Nach einem 75 minütigem Flug dauerte die Fahrt bis zum Distrikthauptort Martadi noch 10 Stunden. Der Distrikt umfasst ca 160‘000 Einwohner, eine recht gut ausgebaute Strasse sollte bis in 3 Jahren fertig gestellt werden. Jetzt sind die letzten 10 km katastrophal und teilweise auch sehr gefährlich. Schlussendlich haben wir beide Wege ohne Unfall überstanden. In Martadi gibt es auch ein kleines staatliches Spital, welches zusätzlich vom Nick Simons Institute unterstützt wird, von dieser Stiftung werden zusätzlich 2 Assistenzärzte und 1 Krankenschwester angestellt. Es hat etwa 20 Betten. Auch das nepalische Rote Kreuz hat im Spitaltrakt seine Büro- und Behandlungsräume. Ein grosser Nachteil war der Operationstrakt, welcher nicht mit der Bettenstation verbunden war, es gab auch keine fahrbaren Wege, sodass die Patienten nach der Operation von Angehörigen und Rotkreuzhelfern auf Bahren in die Abteilung getragen werden mussten.
Auch bei diesem Camp haben uns die lokalen Behörden sehr mitgeholfen, Polizisten sorgten für Ordnung, freiwillige Helfer vom roten Kreuz machten die Patientenaufnahmen. Wir alle waren beeindruckt, wie sehr die lokalen Behörden und Bevölkerung unser Camp schätzte. Nach unserer Ankunft wurde unser Team mit „Pauken und Trompeten“ durch den Ort bis zum Spital geführt.
Der Patientenandrang war wieder sehr gross, die Ärzte vom Spital haben mitgeholfen, ansonsten wäre es nicht möglich gewesen, mehr als 1700 Patienten zu untersuchen. Wir haben mehr als 50 hauptsächlich grosse Operationen durchgeführt, nicht dringliche Operationen bei Erwachsenen mussten abgelehnt werden. Wir haben wieder viele Verbrennungskontrakturen der Hände vorallem bei Kindern sowie Fehlstellungen nach geheilten Frakturen operiert. Der „Operationssaal“, ein Zimmer mit kaputten Fenstern und einer schlechten Operationslampe musste vorerst „restauriert“ werden. Die Fenster haben wir wegen der Fliegen mit Papier zugeklebt, bei fehlender Lüftung wurde es bald unerträglich heiss, was vorallem mir erhebliche Mühe bereitete.
Bei der Abschiedsfeier mit Geschenken und Blumenkränzen mussten wir versprechen, bald ein weiteres Camp zu organisieren.

Mai 2017, Dr. Katrin Hagen, Präsidentin med-solutions foundation

 

Medical Camp Ramechhap 27.1.2016 - 2.2.2016

Ramechhap, südöstlich von Kathmandu, kann auf einer recht gut ausgebauten Strasse in 5-6 Stunden von Kathmandu erreicht werden. Es gibt dort ein kleines Spital, welches sich noch im Ausbau befindet, vorerst werden die Patienten in Zelten untergebracht, ein neuer Operationssaal ist leider noch nicht bezugsbereit, sodass wir mit dem Alten, sehr engen vorlieb nehmen müssen. Wir haben zwar 2 Operationstische, allerdings können gleichzeitig nur eine grössere Operation und ein kleiner Eingriff in örtlicher Betäubung durchgeführt werden. Das Spital liegt auf einer Anhöhe, ist mit Jeep auf einer sehr steilen Strasse erreichbar, für gehbehinderte oder gar gehunfähige Patienten jedoch äusserst mühsam.
Das ganze Einzugsgebiet hat etwa 160‘000 Einwohner, neben den „Ureinwohnern“, den Maghys, haben sich mittlerweile verschiedene ethnische Gruppen wie Brahmins, Chetris, Newars und Tamangs, auch Madhesis angesiedelt. Der Hauptort, Manthali liegt in einem breiten Flusstal auf ca 600m Höhe. Das nächstgrössere Spital wurde im Erdbeben stark zerstört, auch das ursprüngliche Dorf Manthali. Die Leute wohnen dort immer noch in provisorischen Bambushütten. Als Distriktshauptort gibt es hier auch mehrere Schulen und ein College.
Wir haben in 5 Tagen über 1000 Patienten untersucht, wobei viele lediglich Medikamente für ihre Rücken-, Knie- oder Schulterschmerzen benötigten. Viele Patienten sind jedoch sehr ärmlich gekleidet, wohl teilweise durch das Erdbeben bedingt, da sie fast alles verloren haben.
Es wurden gegen 60 Operationen ausgeführt, viele kleinere Operationen in örtlicher Betäubung. Wegen der schwierigen Verhältnisse wurden 2 Kindern mit schweren Verbrennungsfolgen die kostenlose Operation in Kathmandu offeriert, da es sich um sehr arme Familien handelt, wurden auch Reisespesen und Nahrung für die Angehörigen zugesagt. Vorgesehen ist dafür ein spezieller Fond unserer Stiftung med-solutions.
Wir waren wie in den früheren Camps ein Team von 14 Personen, 2 Orthopäden und 2 Assistenzärzten, 1 Anästhesist, 1 Anästhesieschwester, 3 Operationsschwestern, 1 Krankenschwester für die Vorbereitung und Nachbetreuung der operierten Patienten. Die Betreuung im Krankenzimmer sowie die Aufnahme der Patienten wurde vom Personal des Spitals übernommen. Unsere Apothekerin besorgte die Medikamentenabgabe.
Die Polizei sorgte wie auch in früheren Camps für einen geordneten Ablauf.
Wie bei früheren medical camps ist eine gute Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden und dem Personal des Spitales sehr wichtig.
St.Moritz 13 .Februar 2016
Dr. Katrin Hagen

 

Bericht Medical Camp Taplejung 4.11.-11-11-2016
Bereits 2013 führten wir ein Medical Camp in Taplejung durch, damals war der Andrang riesig, wir konnten nicht alle Patienten behandeln und in den letzten Tagen nur noch die dringendsten Operationen ausführen. Inzwischen wurde das Spital strukturell vom Nick Simons Institute verbessert und auch zusätzlich 3 Assistenzärzte angestellt. Bereits im September besuchte ein 3-köpfiges Team Taplejung, um mit den lokalen Behörden alles zu regeln, insbesondere um die lokale Bevölkerung zu informieren über das folgende orthopädische Medical Camp und kostenlose Behandlung.
Die drei vom Nick Simons Institute angestellten Assistenzärzte führten wenige Tage vor unserem Eintreffen eine Voruntersuchung durch, sodass anschliessend für unser Team der Patientenandrang überschaubar war.
Wie üblich bestand auch bei diesem Camp unser 14-köpfiges Team aus Anästhesisten, Orthopäden, Krankenschwestern, Operationsschwestern und zusätzlichen Helfern und Chauffeuren. Die Patientenregistrierung erfolgte durch örtliches Personal, was eine grosse Hilfe für uns bedeutete.
So wurden in diesen 5 Tagen 600 Patienten behandelt und 56 Operationen durchgeführt. Gegenüber früheren Medical Camps mussten wir verschiedene Patienten operieren, welche sich wegen Knochenbrüchen in grösseren medizinischen Zentren eine Tagesreise von Taplejung entfernt behandeln liessen. Für diese Operationen mussten die Patienten bezahlen, häufig unter Aufnehmen von Darlehen. Für Reoperationen wegen Komplikationen fehlte ihnen das Geld.
5 Patienten, bei welche einen grösserer Eingriff notwendig war, wurde eine kostenlose Behandlung im Nepal Orthopedic Hospital in Kathmandu offeriert.
Inzwischen wurde in Taplejung auch ein neues Hotel gebaut mit mehr Komfort, was unseren Aufenthalt wesentlich erleichterte. Dafür hat sich in den letzten 3 Jahren der Strassenzustand erheblich verschlechtert.

c/o Klinik Gut, Via Arona 34, 7500 St.Moritz
Website: www.med-solutions.ch
Graubündner Kantonalbank St.Moritz IBAN CH18 0077 4010 0614 5230 0

 

Bericht von 3 Paraplegikern
Für diese Patienten hatte unsere Stiftung die Rehabilitationskosten übernommen. Eine 3 Monatige Rehabilitation kostete ca CHF 3000.- inbegriffen Rollstuhl, transportable WC- Sitze, Matratzen und sonstiges Pflegematerial. Bei Patienten Aufnahme wurde eine gründliche Abklärung vorgenommen, ob diese Patienten die Rehabilitationsbehandlung voll oder teilweise bezahlen konnten, eine erhebliche Anzahl dieser Patienten waren jedoch Bauern aus armen Verhältnissen.
Eine der häufigsten Ursachen für den Unfall mit Querschnittlähmung war Sturz vom Baum, wo häufig Aeste für Futter für die Geissen abgeschnitten wurde.
Die 19-jährige Bäuerin Suntali zog sich eine Fraktur der unteren Halswirbelsäule, restliche Bewegungen der Arme sind noch möglich, die Beine sind vollständig gelernt. Die erste Behandlung in einem Trauma Center konnte durch Hilfe der ganzen Verwandtschaft bezahlt werden, für die Rehabilitation blieb kein Geld mehr übrig. Ziel war es, mit einem Rollstuhl wieder in die „Bauernhütte“ zurückzukehren, um kleinere Hausarbeiten auszuführen. Dieses Ziel wurde auch erreicht.

Der 26-jährige Bauer und Vater von 3 Kindern Ramesh stürzte bei Reparationsarbeiten vom Dach und zog sich eine Fraktur der unteren Halswirbelsäule zu. Aus Geldmangel konnte er nur wenige Jahre zur Schule gehen und musste anschliessend auf dem Familienhof arbeiten. Er ist fast vollständig tetraplegisch und kann seine Arme nur minim bewegen. Somit ist er weitgehend auf Hilfe angewiesen.
Die 30-jährige Sita, führte mit ihrem Ehemann einen sehr kleinen Bauernbetrieb, Mutter von 3 Kindern, zog sich eine Faktur der oberen Lendenwirbelsäule zu und ist vollständig paraplegisch. Nach der Rehabilitation war sie mit dem rollstuhl weitgehend unabhängig und konnte auch Hausarbeiten ausführen.

 

 

Bericht Medical Camp Jajarkot 31.3.- 7.4.2016

Jajarkot liegt im Westen Nepals, seit 2 Jahren mit einer Strasse erschlossen. Es liegt im hügeligen Mittelland, eine sehr arme Gegend und wird kaum von Touristen besucht, da die imposante Bergwelt fehlt. Es wird noch fast ausschliesslich mit Feuer gekocht, dementsprechend hatten viele Kinder Verbrennungen an Händen und Füssen. In Jajarkot und den umliegenden Tälern leben gegen 160‘000 Leute. Das Spital hat ca 15 Betten, und wird abwechslungsweise von 4 Allgemeinärzten betreut. Ein Operations- Trakt ist zwar gebaut, aber nicht in Betrieb, somit auch keine Wasserinstallation.
Vor dem Einrichten mussten wir zuerst alles putzen und die kaputten oder undichten Fenster mit Papier und Tücher zukleben. Ein grosser Wasserkanister wurde in den Vorraum gestellt. Der Generator war neu und funktionierte sehr gut, somit hatten wir zumindest keine Stromprobleme.
Da es bereits recht warm, gab es unzählige Fliegen im Operationstrakt, was insbesondere mir erhebliche Probleme bereitete. Die Nepalischen Ärzte waren daran gewöhnt, auch wenn es im guten Operationstrakt im Spital in Kathmandu keine Fliegen gab.
Der Andrang an Patienten war riesig gross, einige benötigten 2 Tagesmärsche um von uns behandelt zu werden. Es wurden in 4 Tagen gegen 1400 Patienten untersucht, davon brauchten 71 Patienten dringend eine operative Behandlung. 90% waren Kinder, die eine Operation benötigten, hauptsächlich Verbrennungsfolgen oder Fehlstellungen nach Knochenbrüchen, auch Missbildungen. Damit konnten sich beim Wachstum die Extremitäten normal oder zumindest besser entwickeln, was insbesondere für Hände und Finger notwendig war.
Die Nachbehandlung erfolgte entweder durch die Spitalärzte oder in weiter entlegenen Health Post. Geplant ist auch eine Nachkontrolle in einigen Wochen durch einen Orthopäden aus Kathmandu.
Da mittlerweile die meisten Handys besitzen, ist das Spital in Kathmandu über mögliche Komplikationen, insbesondere Infektionen recht gut orientiert. Alle Patienten erhalten während 2 Wochen Antibiotika, da es kaum resistente Keime gibt, ist die Infektionsrate erstaunlich gering.
Wegen dem grossen Patientenandranges konnten nicht alle Patienten operiert werden, eine Wiederholung des Camps, wahrscheinlich bereits 2017, ist vorgesehen.
Auch bei diesem Camp war die Zusammenarbeit mit den Ärzten und Krankenschwestern des Spitals sowie mit den örtlichen Behörden und der Polizei sehr gut. Sie sorgten für Patientenregistrierung und einen geordneten Ablauf

St. Moritz, 22.4.2016
Dr. Katrin Hagen

 

 

Bericht Medical Camp Bajhang Nepal
22.3.2015 – 31.3. 2015

Bajhang liegt ganz im Westen Nepals, ca 1000 km von der Hauptstadt Kathmandu entfernt. Der Westen Nepals gilt als der ärmste und rückständigste Teil Nepals, trotz vielen fruchtbaren Tälern. Der Distrikt Bajhang hat etwa 170‘000 Einwohner. Den Distrikthauptort Chainpur verbindet eine abenteuerliche sehr enge, jedoch asphaltierte Strasse mit dem guterschlossenen Tiefland Terai im Süden Nepals. Die Fahrt vom Tiefland dauert mehr als 8 – 9 Stunden, dabei werden auch 2 Pässe von gegen 3000m Höhe überquert. Der Lastwagen mit dem gesamten Material benötigte 3 Tage von Kathmandu bis nach Bajhang.
Wir Ärzte und die Mitarbeiter flogen in eine grössere Stadt im Westen Nepals, um die Reisezeit auf 2 Tage zu reduzieren.
Das Medical Camp wurde wieder vom Nepal Orthopedic Hospital Jorpati in Kathmandu organisiert, die Kosten wurden grössten Teils von der Orthopädie und Klinik Rosenberg, St.Gallen übernommen.
Unser Team setzte sich wie folgt zusammen: Dr. Georges Wohlgensinger Orthopäde und Handchirurg von der Klinik Rosenberg, 3 weitere Orthopäden sowie ein Assistenzarzt vom Nepal Orthopedic Hospital, ebenfalls ein Anästhesist und 5 Pflegefachfrauen für die Anästhesie, Operationssaal und Operationsvorbereitung. Ein Medical Officer war für die Medikamentenausgabe sowie Verbandwechsel zuständig. Der „Helper“, eine äusserst wichtige und unersetzbare Person: Er war verantwortlich, dass das ganze Material sicher nach Bajhang gebracht wurde, reinigte die Instrumente, reparierte den Sterilisator und andere Geräte, lagerte die Patienten und vieles mehr. Als Erster bereitete er morgens den Operationssaal vor, als Letzter räumte er alles auf und reinigte den Operationssaal.
In Chainpur, Bajhang gibt es ein kleines Spital mit etwa 20 Betten, ein Allgemeinpraktiker, welcher wie üblich in Nepal auch Sectio (Kaiserschnittopertionen ) durchführt, für diese Operation ist er auch für die Anästhesie zuständig. Wir hatten sehr guten Kontakt zu ihm, wichtig für die Nachbetreuung der Patienten. Es wurden uns auch einige Betten für die Patienten zur Verfügung gestellt, wir nahmen aber noch etliche Matratzen und Wolldecken mit. Für Nepali war es eine Selbstverständlichkeit auch am Boden zu schlafen. Da die Frauen meist ihre Kinder mitbrachten, schliefen zusätzlich zur Patientin noch bis zu 4 Kinder im gleichen Bett!
Der Andrang von Patienten am ersten Tag war riesig, schätzungsweise bis zu 300 Patienten warteten geduldig mehrere Stunden, wobei auch dieses mal die örtliche Polizei für Ordnung sorgte. Leider hatten wir für 3 Ärzte nur ein Sprechzimmer zur Verfügung, der Eingang zum Sprechzimmer wurde von Polizisten bewacht und die Patienten mit ihren Registrierkarten von ihnen aufgerufen. In 4 Tagen wurden 1200 Patienten behandelt.
Wegen Erkrankung des Anästesisten , musste vom Nepal Orthopedic Hospital kurzfristig ein anderer Anästhesist aufgeboten werden , innert 1 Stunde war er in Kathmandu auf dem Flughafen und erreichte am nächsten Nachmittag unser Camp um sofort mit der Arbeit zu beginnen. Durch diese Verzögerung und der grossen Anzahl von geplanten Operationen, vorallem bei Kindern, haben wir unser Camp um 1 Tag verlängert. Dadurch dürften ebenfalls die Kosten höher ausfallen.
Auch in diesem Camp hatten wir mit den üblichen Problemen zu kämpfen, es gab nur eine Operationslampe, die anderen waren defekt, und wir haben fast ausschliesslich mit unseren Stirnlampen operiert. Da der Operationssaal nicht abgeschlossen war, gab es dementsprechend viele Fliegen, wir haben schliesslich nur noch darauf geachtet, dass sich die Fliegen nicht direkt in die Operationswunde setzten. Deswegen erhalten alle operierten Patienten während mehreren Tagen ein Antibiotikum. Resistente Spitalkeime wie bei uns, kennt man dort nicht, zudem erhält die ländliche Bevölkerung nur selten ein Antibiotikum.
In den letzten Tagen des Camps haben wir alle 12 – 13 Stunden gearbeitet, wir haben in diesen 5 Tagen 78 Operationen ausgeführt, auch etliche mehrstündige Operationen bei schweren Verbrennungskontrakturen bei Kindern. Dazu kamen viele Korrekturoperationen nach Ellbogenfrakturen bei Kindern und vieles mehr.
Die Armut der Leute sowie die schlechte medizinische Versorgung zeigte sich in der überdurchschnittlich grossen Patientenzahl und Operationen.
Der Kostenvoranschlag belief sich auf US$ 22‘000.- die definitiven Kosten dürfte nun höher ausfallen.
St.Moritz, 13.4.2015, Dr.Katrin Hagen

 

Bericht Medical Camp Phidim
17.11. bis 22.11.2014

Phidim liegt ganz im Osten Nepals, nahe zur indischen Grenze bei Darjeeling.
Phidim ist ein aufstrebender Bezirkshauptort, insbesondere Ausgangspunkt in verschiedene Richtungen durch den Ausbau des Strassennetzes. Der Ort mit der näheren Umgebung hat 40‘000 Einwohner, das ganze Einzugsgebiet etwa 200‘000 Einwohner.
Phidim besitzt ein Bezirksspital mit 3 Ärzten, auch ein Gynäkologe. Das Spital hat einen Operationssaal und etwa 30 Betten. Ein grösseres Spital ist 240km entfernt, man benötigt zwischen 7 und 9 Stunden, mit den öffentlichen Verkehrsmittel bis zu 12 Stunden.
Bei unserer Ankunft gab es eine kleine Willkommenszeremonie von den örtlichen Behörden, welche auch dieses Mal sehr hilfreich waren, zum Abschluss auch ein gemeinsames Nachtessen.
Als wichtiger Knotenpunkt hat es in Phidim mehrere Hotels, recht gute Zimmer, teilweise sogar mit eigener Dusche und WC, auf Wunsch auch warmes Wasser. Der Koch bemühte sich sehr um ein abwechslungsreiches „Dal Baht“, Reis mit Linsen und Currygemüse und sehr schmackhaften Snacks. Zum Frühstück gab es sogar gelegentlich Brot (mit Gemüsesuppe).
Wie bei früheren Medical Camps wurde das Ganze vom Nepal Orthopedic Hospital Jorpati in Kathmandu organisiert. Auch dieses Mal reiste ein Team von 14 Mitarbeitern nach Phidim. Es bestand aus 2 erfahrenen Orthopäden, zwei orthopädischen Assistenten, einem Anästhesisten, einem Administrator und acht Krankenschwestern und medizinischen Mitarbeitern. Eine ganz wichtige Person ist der „Allrounder“, er fährt bereits je nach Distanz 1-2 Tage früher mit dem Lastwagen und der Ausrüstung an den entsprechenden Ort und beginnt mit dem Einrichten der notwendigen Infrastruktur. Er repariert nötigenfalls mitgebrachte Geräte wie Sterilisator, Lampen, Instrumente und ist auch der Hauptverantwortliche für die Sterilisation der Instrumente.
Wir brachten einen neuen Generator von 5000 Watt mit, da wie überall die Stromversorgung ungenügend ist. Damit konnte eine permanente Stromversorgung der Anästhesiegeräte und des Sterilisators gewährleistet werden. Ungenügend waren hingegen immer noch die Operationsleuchten. Alle drei im Operationssaal eingerichteten Operationslichter funktionierten nicht mehr. Auch dieses Mal musste wir wiederholt mit Taschenlampen und mit Stirnlampen operieren.
Wir behandelten über 1000 Patienten, die meisten mit Gelenkschmerzen oder Rückenschmerzen, sie waren auch mit einem Schmerzmittel zufrieden. Nach 3 Tagen konnten wir nur noch dringende Fälle und Kinder untersuchen, da wir nicht genügend Medikamente dabei hatten. Wir haben aber auch viele schwerwiegende Probleme gesehen, Viele Kinder mit Fehlstellungen der Ellbogen nach Frakturen, Kinder mit angeborenen Klumpfüssen oder Spätfolgen von anderen Verletzungen. Bei den Erwachsenen standen frische und alte Verletzungen im Vordergrund. Während 4 Tagen wurden 70 Patienten operiert, mehrheitlich grössere Operationen, sodass das Team häufig bis abends 21 oder gar 22Uhr arbeiten musste. Dazwischen wurde der Operationssaal vom Gynäkologen für Sectio (Kaiserschnitt) benötigt.
Ohne den mitgebrachten Generator mit regelmässigem Strom für die Anästhesiegeräte und den Sterilisator hätten wir nicht so viele Operationen ausführen können.
Trotzdem mussten wir mehrere Operationen absagen, für grosse Operationen wurde den Patienten ein Behandlung im Spital in Kathmandu kostenlos offeriert. Erfahrungen von früheren Camps zeigten, dass etliche die Chance nutzten.
St.Moritz, 12.12.2014 Dr.Katrin Hagen

 

Bericht Medical Camp Taplejung 8.3. 2013 bis 15.3. 2013
finanziell unterstützt mit US $ 12’000.- von Klinik Gut, St.Moritz

Taplejung liegt ganz im Osten Nepals nahe der indischen Grenze und Darjeeling. Taplejung, Distriktshauptort, hat circa 5000 Einwohner und liegt auf 1700m Höhe. Nördlich und östlich reicht der Distrikt bis an die tibetisch-chinesische Grenze. Im Osten zur Grenze zu Indien liegt der mehr als 8000m hohe Kanchenzonga. Mehrere Täler nordwestlich gehören auch zum Distrikt. Die zum Teil sehr abgelegene Bergtäler, mit Verbindung nach Norden nur über 5000m hohe Pässe ins Tibet, sind zwar gegen Süden offen, häufig geht der Weg durch tiefe Schluchten oder Pässe bis 3500m . Im ganzen Distrikt leben ca 38000 Einwohner. Durch die Abgeschiedenheit ist die Bevölkerung meist sehr arm. Seit vor 2 Jahren die Strasse nach Taplejung gut ausgebaut wurde, ist dieses Gebiet besser zugänglich, auch für den Tourismus im Kanchenzonga- gebiet. Von Kathmandu fliegt man zum östlichsten Flugplatz im Tiefland wenige Kilometer von der indischen Grenze entfernt. Die reine Fahrzeit vom Flughafen Badrapur bis nach Taplejung beträgt ca 7 Stunden, wobei 3 Pässe zwischen 2500 und 3000 m auf einer äusserst kurvenreichen Strasse überquert werden.
Eine Sherpani aus einem dieser abgelegenen Bergtäler, welche sich sehr für diese Region einsetzt und vor einigen Jahren auch einen Ministerposten innehatte, half vor allem bei Vermittlung mit lokalen Behörden und Bekanntmachung des orthopädischen Camps bis in die abgelegenen Täler.
Somit wurde mit einem grossen Andrang gerechnet und das Nepal Orthopaedic Hospital Jorpati von Kathmandu hat entsprechend mehr Ärzte und Personal und Material organisiert.
Dazu kam, dass die Infrastruktur des dortigen Spitals äusserst bedürftig war.
Wir waren insgesamt 5 Ärzte, 2 Orthopäden, 2 Assistenzärzte und ich als Handchirurgin. Dazu 1 Anästhesiearzt, 1 Anästhesiepflegefachfrau, 4 Operationsschwestern und 1 Op Helfer. Für die Logistik kam der Verwalter des Spitals aus Kathmandu selbst mit. Das Material wurde bereits 2 Tage vorher dorthin transportiert, auch die beiden Chauffeure halfen während des Camps fleissig mit, bedienten den Sterilisationsapparat, und halfen bei sonstigen technischen Problemen.
Wegen des grossen Patientenandranges waren wir froh über die Mithilfe von 2 Amerikanerinnen, welche in Nepal lebten und gut nepalisch sprachen. Auch das dortige Rote Kreuz unterstützte uns.

 

 

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